Die Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch e.V. und das Kreuzberg Museum präsentierten eine gemeinsam mit amerikanischen und
deutschen Partnern vorbereitete Ausstellung über den Dichter, Naturwissenschaftler und Weltreisenden Adelbert von Chamisso. Chamisso lebte von 1822 bis zu seinem Tod im Jahr 1838 im heutigen
Kreuzberg. Sein Grab befindet sich auf dem Jerusalems Kirchhof am Halleschen Tor.
Bekannt wurde Chamisso als Dichter des »Peter Schlemihl«, der dem Teufel seinen Schatten verkaufte. Naturwissenschaftler kennen ihn als Direktor des Herbariums im Botanischen Garten,
Musikliebhabern ist er als Verfasser der vielfach vertonten Gedichtsammlung »Frauenliebe und -leben« bekannt. Von sich selbst sagte er: »Ich bin Franzose in Deutschland und Deutscher in
Frankreich, Katholik bei den Protestanten, Protestant bei den Katholiken, Jakobiner bei den Aristokraten und bei den Demokraten ein Adliger ... Nirgends gehöre ich hin, überall bin ich der
Fremde«.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stand Chamissos »Reise um die Welt«, an der er von 1815 bis 1818 als Naturforscher auf dem russischen Expeditionsschiff »Rurik« teilnahm. Sein Blick auf fremde
Kulturen, das Missionarswesen in Kalifornien, die despotische Herrschaft der Russen in Alaska und auf den Aleuten, den Sklavenhandel in Brasilien und das Paradies der »edlen Wilden« in der Südsee
wurde anschaulich gemacht mit Originalstücken aus der von ihm während der Weltreise zusammengestellten naturwissenschaftlichen Sammlung. Erstmals gezeigt wurden die kolorierten Lithografien des
die Expedition begleitenden deutsch-russischen Malers Ludwig Choris und Originalreisenotizen von Chamisso. Das Heck der Brigg »Rurik« mit der Kajüte Chamissos wurde für die Ausstellung
originalgetreu nachgebaut.
Zur Ausstellung ist eine Publikation erschienen, die Sie hier bestellen können:
Ein reich illustriertes Buch mit Beiträgen von 18 Autoren aus 7 Ländern auf 3 Kontinenten, 240 Seiten,
185 Abbildungen, 19,80 Euro, ISBN: 3-9809767-0-X