Wach auf, mein Herz, und denke

WACH AUF, MEIN HERZ, UND DENKE

Zur Geschichte der Beziehungen zwischen Schlesien und Berlin-Brandenburg von 1740 bis heute

Schlesien liegt im Südwesten Polens, Berlin-Brandenburg im Osten Deutschlands. Die Bewohner beider Regionen sind einander heute fremd, nicht nur, weil sie verschiedene Sprachen sprechen. Ein gutnachbarschaftliches Verhältnis muß sich erst herausbilden. Zu stark wirkt das Trennende dieses Jahrhunderts. Es gibt aber auch Verbindungen, an die es sich lohnen könnte, heute anzuknüpfen.

 

Fünfzig Jahre nach Kriegsende haben Polen und Deutsche gemeinsam eine Ausstellung vorbereitet, die die Geschichte der beiden Regionen seit 1740 nachzeichnete. Die Ausstellungsmacher gehörten der Nachkriegsgeneration an. Ihre Lehrbücher in den Schulen unterschieden sich. Wenn es um die politische Zuordnung Schlesiens ging, lernten die einen "zur Zeit unter polnischer Verwaltung", die anderen "wiedergewonnenes Gebiet". Die Ausstellung entstand im Rahmen eines zweijährigen interregionalen Dialogs über die Lücken in der gängigen Geschichtsdarstellung beider Seiten. Sie wollte dazu beitragen, die weißen Flecken mit Farbe zu füllen, und griff deshalb Themen auf, die bisher stark emotionalisiert waren: die Teilung Oberschlesiens 1921, der Überfall auf Polen 1939, polnische Zwangsarbeiter in Berlin, Brandenburg und Schlesien, Flucht und Vertreibung, die Neubesiedlung Schlesiens, Aussiedler und Asylsuchende.

 

Im Vordergrund der Ausstellung standen Menschen, deren Schicksal mit diesen Regionen verbunden war, angefangen mit schlesischen Dienstmädchen, Landarbeitern, Studenten und Kaufleuten in Berlin-Brandenburg bis hin zu Berliner Kurgästen im Riesengebirge. Den Hintergrund bildete die Darstellung der allgemeinen Geschichte. Das vormals enge, wenn auch nicht immer einfache Verhältnis zwischen Schlesien, Brandenburg und Berlin zerbrach in unserem Jahrhundert. Nationalismus, die Verbrechen der Nazis, Krieg und Vertreibung haben es zerstört. Ressentiments sind im Verhältnis von Deutschen und Polen auch heute keine Ausnahme. Die Aufforderung "Wach auf, mein Herz, und denke", die der schlesische Dichter Andreas Gryphius nach dem Dreißigjährigen Krieg an seine Mitmenschen richtete, ist deshalb jetzt so aktuell wie damals.

 

Zur Ausstellung ist ein zweisprachiges Begleitbuch mit 600 Seiten und 400 Abbildungen erschienen.ISBN: 9783874662482, bestellen

 

Veranstaltet von der Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch e.V., Berlin und dem Verein Schlesisches Institut, Oppeln, in Zusammenarbeit mit dem Kreuzberg Museum, Berlin

Gefördert durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit in Warschau aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland, das Bundesministerium des Innern in Bonn, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg in Potsdam, das Bezirksamt Kreuzberg von Berlin, die Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam, die Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart, die Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Schlesien, in Gleiwitz und die Deutsche Bahn AG.

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Einladung zum 100. Geburtstag des Berliner Schriftstellers, Radioautors und Übersetzers französischer Lyrik

Mitbegründer des berühmten Nachkriegskabaretts „Die Badewanne“

Lothar Klünner / Leo Kettler

3. April 1922  bis 19. Oktober 2012


Sonntag, 3. April 2022 ab 18 Uhr

 

Terzo Mondo

Grolmanstr. 28
10623 Berlin 
 

Programm

Gedichte und Schüttelreime

Lesungen aus Lothar Klünners reichhaltigem literarischen Werk
Barbara Thalheim singt Liedtexte, die er für sie und mit ihr geschrieben hat.

Beiträge von Freunden, Künstlern und Wegbegleitern in Erinnerung an ihn

Ausstellung seiner Bücher und Schriften

Lasst uns gemeinsam feiern!
Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen.

Eine Veranstaltung der Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch e.V.

gemeinsam mit Nina Klünner und dem Terzo Mondo

Wegen der begrenzten Plätze ist eine Anmeldung (auch für eure Wortbeiträge!)

erbeten unter info@interregionaler-kulturaustausch.de


Eintritt frei

Für Speisen und Getränke sorgt das Terzo Mondo-Team (Selbstzahler)

 

PDF zum Download: